Jeder fünfte Bundesbürger kann sich vorstellen, kultiviertes Fleisch aus dem 3D-Drucker zu essen, wie der Digitalverband Bitkom in einer Umfrage ermittelt hat.
Laborfleisch wird aus tierischen Zellen in einem Bioreaktor produziert und mithilfe eines 3D-Druckers zu fleischähnlicher Struktur geformt. Dass sich die Deutschen hier so offen zeigen, ist erstaunlich, denn immerhin spielt das Fleisch aus dem Bioreaktor in einer ganz anderen Liga als ein Soja-Schnitzel oder vegane Wiener aus Erbsenprotein. Der ökologische Fußabdruck von “sauberem” Fleisch ist geringer als der von natürlichem Fleisch, dennoch braucht die Produktion von Muskelzellen im Bioreaktor viel Energie. Und die Gewinnung des benötigten Muskelgewebes per Biopsie ist für das Tier eine schmerzhafte Angelegenheit. Mit grüner Energie und aus Nabelblut gewonnenen Zellen sind immerhin Besserungen denkbar.
Noch hat in der EU kein Unternehmen eine Zulassung für Laborfleisch beantragt. Wenn es so weit ist, werden hochinteressante Spezialitäten möglich – wie Hackfleischbällchen aus Mammutfleisch. Ein australisches Start-up hat die schon einmal vorgebraten und für diese Struktur ist nicht einmal ein 3D-Drucker erforderlich. Guten Appetit.